Nach den guten Erfahrungen mit dem Eco 11 von Tenshock in der Race-Ready-Version durfte nun auch der kleine Bruder – das MiniEco – zeigen, was in ihm steckt. Ob auch das „Kleine“ die Wettbewerbs-Gene des „großen“ Ecos geerbt hat, zeigt unser Test.
Auch das MiniEco benötigt nur sehr wenig Zeit zur Montage. Außer Empfänger und Akku ist alles bereits im Speed-Zwerg werksseitig eingebaut, der Regler liegt bei und muss nur noch mit Klettband montiert werden. Bei unserem Testmodell musste lediglich das Lenkservo frisch mit doppelseitigem Klebeband fixiert werden, da sich das originale etwas gelöst hatte und nicht mehr wirklich halten wollte.
Da unser MiniEco auch im Wettbewerb eingesetzt werden sollte, musste noch ein Notausstecker und ein Startnummern-Schild nachgerüstet werden. Hobbyfahrer sollten ihr Modell aber innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit haben.
Wellen- und Ruderanlage sind blitzsauber eingebaut, auch der Flutkanal ist fertig eingeklebt und absolut dicht. Die Ausstattung ist mehr als gehoben. Der wassergekühlte BX-40-Regler ist mit einer separat erhältlichen Programmierkarte voll programmierbar. Der Viper 1020/12Y leistet stattliche 3050 kV. An 3S sollte es also eine Menge Spaß machen.
Über die Leistungsdaten des Lenkservos schweigt man sich im Hause Tenshock aus. Ausreichend ist es in jedem Fall. Stellzeit und –kraft sind absolut in Ordnung.
Zwerg mit top Ausstattung
Die doppelt gelagerte 2-mm-Welle läuft in einem sauber gefrästen und blau eloxierten Wellenhalter, der recht flach aus dem Rumpf kommt. Das Messing-Endstück nimmt auf einem M4-Gewinde einen Stahlpropeller auf, der geschärft ist, jedoch ansonsten noch etwas Nachbearbeitung vertragen könnte. Auch das sauber verlötete und verschliffene Ruder ist werksseitig geschärft. Die Kühlwasseraufnahme erfolgt über ein Staurohr, das leicht versetzt neben dem Ruder sitzt.
Das Wasser wird dann über einen Silikonschlauch zum Regler und von dort aus zum Aluminium-Kühlmantel und anschließend durch einen blau eloxierten Auslass nach draußen geführt.
Wie beim Eco 11 sind die wichtigsten Kanten des Rumpfes serienmäßig perfekt geschärft. So wurde auf ein Scuffing (Anrauen) des Unterwasserschiffes vor der ersten Ausfahrt verzichtet.
Erstfahrt
Nachdem der erste Akku geladen und im Modell mittels Klettband fixiert war, ging es zum ersten Mal auf das Wasser. Bereits nach den ersten Metern war klar, das MiniEco hat Potenzial!
Allerdings hatte das Kleine etwas sehr viel Lenkung, weshalb der Lenkausschlag auf 70 % beschränkt wurde. Auch neigte der Rumpf dazu, beim Einlenken leicht mit der Nase einzutauchen. Der Schwerpunkt schien noch nicht ganz zu passen. Also ging es kurz an den Steg. Nachdem Akku und Regler etwas nach hinten versetzt waren, war diese Neigung kuriert.
Man sollte darauf achten, dass das Failsafe in der Fernbedienung auf Abschalten programmiert ist. Wenn ein Modell abtaucht verliert ein modernes 2,4-GHz-System das Signal vollständig. Ist das Failsafe falsch eingestellt, schießt das Modell wie ein Torpedo mit Vollgas weiter, bis es entweder am Grund aufschlägt oder sich irgendwo im Seekraut verheddert. Ganz zu schweigen davon, dass bei einer solchen Tauchfahrt Regler oder Motor mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durchbrennen.
Für alle, die sich nicht sicher sind, wie ihr Failsafe eingestellt ist, gibt es entweder die Möglichkeit, im Sender nachzusehen oder einen kleinen, einfachen Test. Stellen Sie Ihr Modell auf einen sicheren Ständer, am besten zur Sicherheit ohne Propeller. Machen Sie das Modell fahrbereit. Geben Sie Vollgas und schalten Sie den Sender aus, während der Gashebel auf Vollgas bleibt.
Ist das Failsafe korrekt programmiert, schaltet der Regler nach einer bis zwei Sekunden ab. Wenn nicht, läuft der Motor weiter. Dann sollte das Failsafe korrekt eingestellt werden. Ebenfalls muss man darauf achten, dass die programmierte Gasstellung auch im Empfänger gespeichert werden muss, denn der ist es schließlich, der die Befehle ausführt.
Die Höchstgeschwindigkeit ist mit dem 27er Stahlpropeller recht gut, an 3S muss man sich in der Klasse nicht verstecken. Das Modell setzt Lenkbefehle präzise um und lässt sich richtig schnell um die Bojen zirkeln. Sechs Minuten Fahrzeit sind mit dem recht großen 2200 mAh Akku ebenfalls kein Problem, mit dem serienmäßigen 27er Propeller sind sogar neun Minuten möglich.
Bereits nach der ersten Ausfahrt wurde das Modell auf eingedrungenes Wasser überprüft. Das Innere des Bootes war knochentrocken. Das Herausziehen der Welle ist auch am MiniEco nicht ganz einfach. Für das Herausziehen aus dem vorderen Kugellager ist relativ viel Kraft nötig, man muss jedoch darauf achten, das Lager nicht zu beschädigen.
Fazit:
Auch das kleine MiniEco von Tenshock hat die gleichen Renn-Gene wie das große Eco 11. Auch hier hat Tenshock einen tollen Job gemacht. Materialqualität und Verarbeitung suchen ihres Gleichen und die Performance ist herausragend für ein RTR-Modell. Ein kleines Manko am Modell ist, dass unser MiniEco sich nicht von Anfang an nach dem Kentern wiederaufrichtete. Ein 10-g-Gewicht auf dem linken Flügel und etwas erweiterte Flutkanalbohrungen schafften auch hier Abhilfe. Alles in Allem bietet Tenshock ein richtig gutes MiniEco an, das sowohl in der RTR-Version als auch als Rumpf zum selbst bauen absolut überzeugen kann.
Technische Daten:
Modell: Tenshock MiniEco RTR
Länge: 427 mm
Breite: 175 mm
Gewicht: 385 g
Ausrüstung des Testmodells:
Motor: Viper 1020/12Y
Fahrtenregler: Brushlessregler Tenshock BX40
Propeller: Eco Edelstahl-Propeller 27 mm
Lenkservo: Original Tenshock-Servo mit Metallgetriebe
Fernsteuerung: Graupner HoTT X8-N
Akku: Pichler Red Power 3S 11,1 V 2200 mAh