Ein Spaßboot sollte es werden. Am besten ein Mini-Mono, das man überall hin mitnehmen konnte. Auf der Homepage von MHZ Powerboats fand sich dann die MAMBA, ein 39 cm langes Mono, das einem Offshore-Rennboot nachempfunden ist. Mal sehen, was man damit so alles anstellen kann.
RTR bedeutet im Hause MHZ, dass Ruder- und Wellenanlage bereits fertig eingebaut sind. Das Stevenrohr muss später lediglich noch abgelängt werden, dann ist dieser Teil des Baus schon erledigt. Der Rumpf ist aus GfK gefertigt und überzeugt durch eine blitzsaubere Verarbeitung. Auch ein ansprechendes Dekor ist bereits auf den Rumpf aufgeklebt.
Rumpfform
Die Mamba ist ein klassisches Mono ohne Stufen, mit langen Stringern, die vom Bug bis fast zum Heck reichen. Der Rumpf weißt ein extrem tiefes V-Profil auf, was ein stabiles Fahrverhalten verspricht. Serienmäßig verfügt die Mamba leider über keinen Flutkanal. Das Profil ist jedoch schnell abgezeichnet, sodass man es mit Hilfe einer Kartonschablone gut auf eine dünne 0,5 mm starke GfK-Platte übertragen und zurechtschneiden kann. Die Herausforderung ist wie bei solchen Projekten üblich das Abdichten der Flutkanalwand. Mit etwas Geduld und ein paar Tropfen Sekundenkleber wird die Flutkanalwand im Rumpf fixiert, ein paar GfK-Streifen und Harz machen das Ganze dicht.
Nach dem Einkleben des Motorspants der Anfertigung eines Servohalters sind die wichtigsten Teile verbaut. Damit der Fahrakku sauber im Modell platziert werden kann, wurde der Mamba noch eine Akkuplatte spendiert. Nachdem die Verklebungen getrocknet waren, konnte das Modell mit den RC-Komponenten bestückt werden. Zuvor wanderte jedoch die obligatorische Schwimmnudel in den Bug, damit die Kleine im Notfall nicht im Fahrgewässer verschwindet.
Die gesamte RC-Anlage wanderte aufgrund der Platzverhältnisse auf die rechte Seite, was auf für die Selbstaufrichtung nicht unbedingt positiv auswirkt, mit 25 g Gewicht im Flutkanal an der richtigen Position aber kein Problem darstellt. Einzig Akku und Empfänger sitzen links.
Nachdem das Dekor noch etwas modifiziert wurde, ein geladener Akku eingelegt und der Deckel dicht abgeklebt war, konnte es schon zur Erstfahrt gehen.
Erstfahrt
Zunächst wurde die Mamba an 2S mit einem Tenshock 1030/9 mit 4600 kV betrieben. Leistungstechnisch war das schon einmal recht flott, allerdings stimmte der Schwerpunkt überhaupt nicht und das Boot verhielt sich sehr zickig. Auch das Umdrehen nach einem – zugegeben äußerst seltenen – Überschlag wollte nicht so wirklich funktionieren.
Nach etwas Nachdenken fiel der Beschluss, auf 3S umzurüsten. Der Motor wich einem 1030/12 mit 3500 kV. So machte die Mamba richtig Laune. Der Schwerpunkt wurde etwas nach vorne verschoben und schon war das Fahrverhalten richtig gut. Durch den stufenfreien Rumpf ist das Modell auch bei rauem Wasser äußerst gutmütig und lässt sich nur schwer umwerfen. Ein 28er Aluminiumpropeller aus dem Hause Tenshock liefert ordentlich Vortrieb. Etwas empfindlich reagiert das Mono auf Verstellung des Struts. Hier ist es wichtig, nicht zu viel auf einmal zu ändern. Das Fahrbild der Mamba ist richtig klasse, vor allem bei Kurvenfahrten, wenn sich das Boot fast bis zur Decklinie in Richtung Wasseroberfläche neigt.
Fazit:
Die Mamba von MHZ Powerboats ist ein tolles Allround-Boot, das sogar bei rauem Wasser auf dem Bodensee eine gute Figur macht. Die mitgelieferte Hardware ist erstklassig, die Qualität des Rumpfes genauso wie seine Verarbeitung ist wie bei MHZ üblich absolut hervorragend. Diese Schlange zischt nicht nur – sie beißt!
Technische Daten:
- Testmodell: MHZ Powerboats Mamba
- Länge: 390 mm
- Breite: 105 mm
- Höhe: 65 mm
Ausrüstung Mamba von MHZ Powerboats:
- Fernsteuerung: Graupner X8-N
- Empfänger: Graupner GR-8 HoTT 2.4 GHz Race 4 Kanal
- Motor: Tenshock Viper 1030/9 an 2S
- Motor: Tenshock Viper 1030/12 an 3S
- Regler: Tenshock BX-40
- Lenkservo: Savöx SH-0255MG
- Propeller: Tenshock Aluminium 28 mm